Müssen wir das Lernen neu denken?
Die globalen Strukturen werden zunehmend komplexer und um wettbewerbsfähig bleiben zu können, müssen Unternehmen ihre Anpassungsfähigkeit unter Beweis stellen. Mitarbeitende spielen dabei eine wichtige Rolle – denn ob ein Unternehmen in der schnelllebigen Welt mithalten kann, hängt nicht zuletzt davon ab, wie schnell sich die Mitarbeitenden in dieser zurechtfinden. New Learning setzt da an, wo alte Lernansätze aufhören. New Learning fokussiert die Bedürfnisse der Lernenden und fördert somit Eigenschaften wie Selbstwirksamkeit und Selbstmanagement.
Wir müssen das Lernen somit nicht komplett neu denken, sondern dürfen die Chancen moderner Lernprozesse erkennen.
Lesen Sie in diesem Artikel, was der Begriff New Learning im Detail meint, wie sich das Lernen im Laufe der letzten Jahre verändert hat und mit welchen Methoden Sie New Learning in Ihren Arbeitsalltag integrieren können.
New Learning und Lernen 4.0 – Lernen in der Zukunft
Wenn wir uns damit beschäftigen, wie wir in Zukunft lernen werden, begegnen uns unterschiedliche Begriffe. New Learning, Agiles Lernen oder Lernen 4.0 – auch wenn die Begrifflichkeiten eng zusammenhängen, meinen sie doch nicht das gleiche. Aber fangen wir von vorne an.
Der Begriff „New Work“ hat sich mittlerweile in der Gesellschaft etabliert und meint vereinfacht die flexiblen sowie modernen Strukturen, die im Arbeitsumfeld vorherrschen. Arbeit soll gemäß New Work sinnstiftend und erfüllend sein, mit dem Ziel, die Motivation und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden nachhaltig zu fördern.
Doch wie gelingt das? Die Art, wie wir lernen und welche Methode wir dafür anwenden, trägt maßgeblich dazu bei. New Learning und New Work sind somit eng miteinander verbunden und stärken sich gegenseitig. Dank des Konzepts „Lernen 4.0“ können wir zudem von den Möglichkeiten der digitalen Welt profitieren und ein modernes Arbeitsumfeld nach den New-Work-Kriterien erschaffen.
Was ist New Learning?
New Learning wurde von dem Konzept New Work des Sozialphilosophen Frithjof Bergmann abgeleitet und meint im Wesentlichen das selbstbestimmte und eigenständige Lernen, das die eigenen Bedürfnisse und Anforderungen berücksichtigt. New Learning stärkt weitere wichtige Skills wie Selbstorganisation, Selbstwirksamkeit sowie die Fähigkeit, sich selbst zu reflektieren. Somit dient New Learning außerdem dazu, das eigene Potenzial und die eigenen Stärken zu fördern und letztendlich entfalten zu können. Im Rahmen eines lebendigen Lernprozesses werden interaktive Lernmethoden genutzt sowie verschiedene Technologien – auch ein gemeinschaftliches Lernen und Gruppendiskussionen unterstützen die Ziele von New Learning. New Learning leitet sich aus dem Konzept „New Work“ ab und trägt somit unter anderem dazu bei, dass New Work in Unternehmen gelebt werden kann.
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Was ist Lernen 4.0
Der Begriff „Lernen 4.0“ fokussiert die digitalen Möglichkeiten, um gesetzte Lernziele effizient zu erreichen. Dazu werden verschiedene Technologien und Tools verwendet wie beispielsweise E-Learning-Plattformen, virtuelle Klassenzimmer und künstliche Intelligenz.
Lernprozesse im Wandel: Wie sich das Lernen verändert hat
Nicht nur die Welt verändert sich, sondern auch die Art, wie wir lernen und mit welchem Ziel wir das tun. Schon in der Antike sprach der Philosoph Konfuzius von der Freiheit und von den Gestaltungsmöglichkeiten, die Menschen durch das Lernen bekämen. Im Mittelalter wurde das gelernt, was für das alltägliche Leben notwendig war. Im Zuge der Industrialisierung verschob sich der Zweck des Lernens, was die Arbeitsbedingungen stark veränderte. Vieles, was bis dahin per Hand hergestellt wurde, entstand fortan durch Maschinen. Dadurch veränderten sich nicht nur die Arbeits- und Lebensbedingungen, sondern auch die Art zu lernen und die Intention, die der neu gestaltete Lernprozess mit sich brachte. Ziel des Lernens war es nun nicht mehr ausschließlich das Gelernte vorrangig für das eigene tägliche Leben zu nutzen, sondern neue Fertigkeiten zu erlernen und diese unmittelbar anzuwenden.
In diesen Zeiten brauchte es Menschen, die Aufgaben auf Anweisungen direkt umsetzen und sich in Arbeitsabläufe einordnen konnten. Doch die heutige komplexere Welt, braucht einen anderen Ansatz. Von Lernansätzen, bei denen dem Lernenden jeder einzelne Schritt gezeigt wurde und den er genauso zu erledigen hatte, wird ein Lernansatz, der Räume und Möglichkeiten schafft, um selbstbestimmt eine eigene Art des Lernens zu entwickeln. New Learning setzt sich somit nicht nur mit einem konkreten Lernziel auseinander, sondern außerdem mit den individuellen Bedürfnissen und Lernstrategien. Durch einen Perspektivwechsel ergeben sich Chancen für den Lernenden, aber ebenso für Unternehmen und langfristig gesehen auch für die Gesellschaft.
Die Bedeutung von lebenslangem Lernen in der heutigen Zeit
Während die Menschheit früher noch gelernt hat, um sich selbst zu versorgen oder um Prozesse umzusetzen, hat das Lernen in der heutigen Zeit eine etwas andere Bedeutung. Das Wie hat sich grundlegend verändert, aber auch das Warum. Wir leben in einer schnelllebigen Welt, die ein stetiges Umdenken von uns erfordert. Was gestern noch galt, gilt morgen schon nicht mehr. Schnelle Reaktionen sind ebenso notwendig wie kreative Ideen. Somit ist es essenziell geworden, sich stetig weiterzuentwickeln und ein lebenslanges Lernen zu fokussieren.
Neue Arbeitswelt und innovative Technologien
Der Begriff New Work prägt die Arbeitswelt in Zeiten der Digitalisierung und Globalisierung. Die Anforderungen an die Arbeitnehmer haben sich verändert, aber auch die Kommunikationswege sowie die Prozesse. Neue Arbeitsformen ermöglichen dahingehend mehr Flexibilität, Selbstständigkeit und Freiheit. Daraus resultieren außerdem Lernkonzepte, mit denen Lernende eigenverantwortlich Lernerfolge erzielen. Die neue Arbeitswelt bietet viele Chancen, aber auch Herausforderungen, denn sie fordert Arbeitnehmer zu einem Umdenken auf und sie setzt eine stetige Weiterentwicklung voraus. Verschiedene Technologien unterstützen den Wandel und verändern die Arbeitswelt. Künstliche Intelligenz (KI) beispielsweise erleichtert nicht nur Arbeitsprozesse, sondern ist zudem immer wieder eine beliebte Diskussionsgrundlage und wirft einige Fragen auf.
Welche Berufe wird es auch in Zukunft noch geben? Wie können wir KI für uns nutzen, ohne dass wir die Kontrolle abgeben?
Wir können zwar nicht in die Zukunft blicken, doch wir wissen bereits jetzt, dass künstliche Intelligenz und auch viele andere Technologien Teil davon sein werden.
Persönliche Vorteile und berufliche Chancen durch stetige Weiterbildung im Überblick:
- Eigene Interessen und Stärken fördern
- Sich in der Arbeitswelt positionieren und sich unverzichtbar machen
- Digitale Möglichkeiten und neue Technologien besser und schneller verstehen
- Andere Berufsfelder entdecken
- Arbeitsmotivation steigern
- Eigene Arbeitsprozesse effizienter gestalten
Neue Lernansätze und Methoden
Was braucht New Learning und welche Konzepte unterstützen uns bei der Umsetzung? Wir stellen Ihnen die wichtigsten Methoden vor:
Digitales Lernen und Online Kurse
Noch nie war es so einfach, sich weiterzuentwickeln und neue Fertigkeiten zu erlernen – und das von zu Hause aus und dann, wann es am besten in den Tagesablauf passt. Mithilfe von Onlinekursen können wir uns Wissen aneignen oder es vertiefen. Je nach den individuellen Möglichkeiten und Bedürfnissen können wir uns diese Kenntnisse selbstständig oder begleitet durch eine Kursleiterin oder einen Kursleiter im Rahmen von Kursen erarbeiten. Onlinekurse bieten Flexibilität, und sie ermöglichen uns einen Einblick in ganz neue Lernfelder.
Interaktives Lernen und Webinare
Beim Interaktiven Lernen interagieren Lernende untereinander und mit der Lehrerin oder dem Lehrer. Durch eine aktive Beteiligung steigt die Motivation, das Gelernte wird besser verstanden und kreatives Denken ermöglicht. Interaktives Lernen bietet Raum für neue Ideen und erlaubt den Blick über den Tellerrand hinaus. Auch Webinare können interaktiv gestaltet werden – und das standortunabhängig, denn Webinare sind Seminare, die online und live stattfinden. Während eines Webinars können die Teilnehmer Fragen in Echtzeit stellen, sodass eine direkte Interaktion während der Veranstaltung möglich ist.
Community Learning
Bei einer Learning-Community wird Wissen gebündelt und Erfahrungen ausgetauscht. Das gemeinschaftliche Lernen und der Austausch untereinander ermöglichen es sich gegenseitig zu unterstützen, neue Kompetenzen zu erlernen und Probleme gemeinsam zu lösen. Das Lernen ist auf verschiedenen Online-Plattformen und ebenso offline möglich. Auch in Unternehmen sind Learning-Communities hilfreich. Das gemeinschaftliche Lernen motiviert, unterstützt den Lernprozess und bietet einen Raum, um sich auszutauschen, zu fördern und zu vernetzen.
Gamification und spielerische Lernansätze
Besonders dann, wenn Lerninhalte langwierig sind und somit die Konzentration nachlassen könnte, empfiehlt es sich, einen spielerischen Lernansatz zu wählen. Gamification ermöglicht einen anderen Zugang zu dem jeweiligen Lernthema, sodass schwierige Inhalte besser verstanden werden und im Gedächtnis bleiben. Ein weiteres Ziel von Gamification ist es, die Motivation sowie das Engagement zu steigern und Lerninhalte tiefgründig zu vermitteln. Das gelingt unter anderem dann, wenn das Spiel gewonnen wird oder ein positives Feedback erfolgt. Denn durch die Freisetzung des Neurotransmitters Dopamin wird das Belohnungszentrum im Gehirn aktiviert.
KI-unterstütztes Lernen
Künstliche Intelligenz (KI) wird bereits seit Jahren in verschiedenen Bereichen erfolgreich eingesetzt – doch vor allem aufgrund der medialen Aufmerksamkeit von ChatGPT ist die Nutzung von KI nicht mehr ungewöhnlich. Und auch für Lernende schafft KI neue Möglichkeiten. Durch die Nutzung von KI können wir Lernprozesse optimieren wie beispielsweise beim adaptiven Lernen. Adaptives Lernen ermöglicht individuelle Lerninhalte und einen maßgeschneiderten Lernprozess, der mithilfe von KI noch gezielter umgesetzt werden kann. Auch KI-basierte Tutoren können auf E-Learning-Plattformen den Lernerfolg erhöhen. Nicht nur, dass diese die Fähigkeiten des Lernenden einschätzen und auf die Lerninhalte umlegen können, KI-basierte Tutoren können Fragen beantworten und ein direktes Feedback geben. Auch im Sprachunterricht hat sich das KI-unterstütze Lernen etabliert; viele Einsatzbereiche profitieren inzwischen von der KI und weitere Bereiche werden folgen.
Lernformate in Gruppen
Ähnlich wie bei Community Learning geht es auch bei den Lernformaten in Gruppen um ein gemeinschaftliches Lernen und um einen Wissensaustausch. Jedoch sind Lernformate spezifischer und besonders strukturiert, denn sie verfolgen oftmals ein bestimmtes und vorher festgelegte Lernziel. Unterschiedliche Plattformen schaffen einen Raum für Lernformate in Gruppen wie beispielsweise Open Space, Bar Camp oder Lean Coffee, die Plattform, die vor allem für kleiner Gruppen geeignet ist.
Praktische Umsetzung von New Learning im Alltag
New Learning macht den Lernprozess flexibler sowie individueller und sorgt gemeinsam mit Lernen 4.0 für ein zukunftsfähiges Lernen. Im Folgenden zeigen wir Ihnen, wie Sie New Learning in Ihren Alltag integrieren können und wie Sie eine optimale Lernumgebung sowie das richtige Mindset schaffen.
Purpose
New Learning fördert das zielgerichtete Lernen und verfolgt dabei eine sinnstiftende Intention. Durch die Entwicklung eines flexiblen und individuellen Lernprozesses wird die intrinsische Motivation gesteigert, also das Lernen erfolgt aus dem eigenen Antrieb heraus. Der Lernprozess berücksichtigt immer den jeweiligen Kontext, sodass das Gelernte direkt umgesetzt werden kann. New Learning schafft die Möglichkeit für ein lebenslanges Lernen – und das ist essenziell für das Leben in einer ständig ändernden Welt. Lernende fördern durch New Learning ihre analytische Denkweise und stärken ihre Soft Skills wie beispielsweise Teamarbeit, Engagement, Kommunikation und Kreativität.
Growth Mindset
Growth Mindset sieht die Möglichkeiten statt die Begrenzungen. Die Psychologin Carol Dweck entwickelte das Konzept des Growth Mindset, was aufzeigt, dass Menschen mit diesem Mindset selbst schwere Aufgaben für lösbar halten und auch an Misserfolgen wachsen. Dadurch wird Weiterentwicklung als Chance gesehen, mit der die eigenen Fähigkeiten gefördert und neues Wissen gewonnen wird. Ein Growth Mindset bietet somit einen positiven Blick auf den Lernprozess, was die Motivation steigert und den Wissensschatz stetig erweitert. Unternehmen, die Growth Mindset als Chance wahrnehmen, profitieren von Mitarbeitenden, die ihr Können immer weiter verbessern und die mit neuen Ideen zum Erfolg des Unternehmens maßgeblich beitragen.
Lernen durch Erfahrung
Das Lernkonzept New Learning bietet verschiedene Herangehensweisen und lässt es außerdem zu, diese auszuprobieren. Das bedeutet eben auch aus Misserfolgen zu lernen und dadurch neue Wege zu entdecken. Da sich Lernende im Rahmen von New Learning mit realen Problemen beschäftigen, für die es Lösungen zu entwickeln gilt, müssen Konzepte und Zusammenhänge verstanden werden. Anstatt beim Lernen also nur Fakten aufzunehmen, wird beim New Learning die Fähigkeit gestärkt, Probleme zu lösen und einen effizienten Weg dorthin zu erarbeiten. Diese Art des praktischen Lernens ermöglicht es, neue Kompetenzen zu entwickeln und Selbstwirksamkeit zu erleben.
Mehrere Lösungswege und Individuelle Lernpfade
Individuelle Lernprozesse ermöglichen eine nachhaltige Lernerfahrung, auf die Lernende aufbauen können. New Learning lässt verschiedene Lösungswege zu und schafft daher auch einen Perspektivwechsel, der einen Tunnelblick verhindern kann. Entwicklung entsteht dann, wenn aus der Phrase „Das haben wir schon immer so gemacht“ ein „Das haben wir noch nie gemacht, das probieren wir aus“ wird.
Selbstbestimmung und Eigenverantwortung
Wenn Lernende das Lernen als etwas empfinden, was sie selbst mitgestalten, können sie dabei über sich hinaus wachsen und anhand ihrer Ergebnisse erkennen, wie sie Selbstkompetenz sowie Lernkompetenz entwickeln. Mit New Learning können Lernende ihre Eigenverantwortung und ihre Stärken wahrnehmen, um diese in ihrer Entwicklung gezielt einzusetzen.
Lernen mit und von Anderen
New Learning bietet keine starren Strukturen, sondern vielseitige Möglichkeiten, sich tiefgreifendes Wissen anzueignen. Dabei gibt es nicht die eine Lehrende oder den einen Lehrenden, der allwissend ist. Der Lernprozess ist interaktiv und schafft einen wertvollen Wissensaustausch, indem miteinander und voneinander gelernt wird.
Fazit: Die Zukunft des Lernens
Der Lernprozess ist zukunftsfähiger denn je und bietet viele Chancen für Lernende – aber auch für Arbeitgeber. Lernen sollte sich nicht nur in der Theorie bewähren, sondern vor allem in der Praxis. Das gelingt, indem der Fokus auf die individuellen Bedürfnisse der Lernenden liegt, Interaktionen in den Lernprozess eingebunden werden und wir von den Erfahrungen sowie von dem Wissensschatz anderer profitieren.
Der New Learning Campus setzt genau an dieser Stelle an und unterstützt mit interaktiven Seminaren die persönliche sowie berufliche Entwicklung. Unser Credo ist nicht „Höher – schneller – weiter“. Wir setzten auf Persönlichkeit und sehen jeden einzelnen mit seinen individuellen Stärken, Zielen und Herausforderungen. Unsere Angebote und unsere Community tragen dazu bei, alte Lernmuster zu überdenken, neue Perspektiven kennenzulernen und letztendlich das Lernziel zu erreichen, das Lernende nachhaltig stärkt und in ihrer Entwicklung spürbar weiterbringt.
Möchtest auch Du dein Lernen revolutionieren?